99 % der Entscheider stellen im Vorstellungsgespräch die falschen Fragen – Du auch?

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Bewerbungsgespräche sind entscheidend, um die richtigen Talente für Dein Unternehmen zu gewinnen. Doch viele Unternehmen stellen immer noch die falschen Fragen – und erhalten dadurch wenig aufschlussreiche oder sogar einstudierte Antworten.

In diesem Artikel zeige ich Dir 10 typische Fehlfragen, warum sie nicht zielführend sind und welche Alternativen wirklich Mehrwert bieten.

Warum sind schlechte Fragen ein Problem?

Schlecht formulierte Fragen bringen keine echten Erkenntnisse über die Fähigkeiten, Motivation oder Denkweise eines Bewerbers. Allgemeine oder vorhersehbare Fragen führen oft zu auswendig gelernten Antworten, die wenig über die tatsächliche Eignung für die Position aussagen. Stattdessen solltest Du Fragen stellen, die konkrete Erfahrungen und Kompetenzen offenlegen.

Hier sind 10 Beispiele für falsche Fragen – und was Du stattdessen fragen solltest:

1. „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“

❌ Warum ist diese Frage schlecht?
Diese Frage ist zu vage und bringt selten eine ehrliche Antwort. Die meisten Bewerber wissen selbst nicht genau, wo sie in fünf Jahren stehen werden – und versuchen daher, eine „sichere“ Antwort zu geben.

✅ Bessere Alternative:
„Welche beruflichen Ziele verfolgen Sie in den nächsten Jahren und wie möchten Sie diese bei uns umsetzen?“

👉 Diese Frage zeigt, ob der Kandidat langfristige Pläne hat und wie diese mit der Position und dem Unternehmen zusammenpassen.

2. „Was sind Ihre größten Schwächen?“

❌ Warum ist diese Frage schlecht?
Kandidaten bereiten sich darauf vor und geben oft beschönigende Antworten („Ich bin zu perfektionistisch“). Das bringt wenig Mehrwert für die Entscheidungsfindung.

✅ Bessere Alternative:
„Welche beruflichen Herausforderungen hatten Sie in der Vergangenheit und wie haben Sie daran gearbeitet?“

👉 Hier erfährst Du, ob der Kandidat an sich arbeitet und welche Lernprozesse er durchlaufen hat.

3. „Wie würden Ihre ehemaligen Kollegen oder Ihr Chef Sie beschreiben?“

❌ Warum ist diese Frage schlecht?
Bewerber neigen dazu, sich selbst in einem positiven Licht darzustellen, ohne konkrete Beispiele zu liefern.

✅ Bessere Alternative:
„Können Sie ein Beispiel für ein positives Feedback nennen, das Sie von einem früheren Vorgesetzten oder Kollegen erhalten haben?“

👉 So erfährst Du, wann und warum der Bewerber gelobt wurde – und bekommst eine realistischere Einschätzung.

4. „Warum sollten wir Sie einstellen?“

❌ Warum ist diese Frage schlecht?
Diese Frage führt meist zu allgemeinen, auswendig gelernten Antworten, die keinen echten Mehrwert bieten.

✅ Bessere Alternative:
„Welche spezifischen Stärken bringen Sie in diese Rolle ein, die unser Unternehmen bereichern würden?“

👉 Damit bekommst Du einen konkreteren Einblick in die relevanten Fähigkeiten und die Motivation des Bewerbers.

5. „Wie viele Tennisbälle passen in einen Bus?“

❌ Warum ist diese Frage schlecht?
Solche „Fangfragen“ sollen Kreativität oder logisches Denken testen, sind aber oft unproduktiv und lösen Unsicherheit aus.

✅ Bessere Alternative:
„Können Sie ein Beispiel nennen, wie Sie ein komplexes Problem durch logisches Denken gelöst haben?“

👉 Hier zeigt sich, wie analytisch der Bewerber denkt und Probleme strukturiert angeht.

6. „Erzählen Sie uns etwas über sich.“

❌ Warum ist diese Frage schlecht?
Zu offen und unstrukturiert – oft führt sie zu belanglosen oder irrelevanten Antworten.

✅ Bessere Alternative:
„Welche Erfahrungen und Qualifikationen aus Ihrer bisherigen Laufbahn sind besonders relevant für diese Position?“

👉 So bleibt das Gespräch fokussiert auf das, was für die Position wirklich zählt.

7. „Sind Sie ein Teamplayer?“

❌ Warum ist diese Frage schlecht?
Die meisten Bewerber sagen einfach „Ja“, ohne dass Du eine echte Einschätzung ihrer Teamfähigkeit erhältst.

✅ Bessere Alternative:
„Können Sie ein Beispiel nennen, in dem Sie erfolgreich in einem Team gearbeitet haben?“

👉 Hier erfährst Du, welche Rolle der Bewerber im Team einnimmt und wie er mit anderen zusammenarbeitet.

8. „Können Sie unter Druck arbeiten?“

❌ Warum ist diese Frage schlecht?
Jeder Bewerber wird mit „Ja“ antworten – ohne Beweise.

✅ Bessere Alternative:
„Können Sie eine Situation beschreiben, in der Sie unter hohem Druck standen und wie Sie damit umgegangen sind?“

👉 So erkennst Du, ob der Bewerber mit stressigen Situationen umgehen kann und wie er darauf reagiert.

9. „Sind Sie kreativ?“

❌ Warum ist diese Frage schlecht?
Kreativität ist subjektiv – eine einfache Ja/Nein-Antwort bringt Dir keine echten Erkenntnisse.

✅ Bessere Alternative:
„Können Sie ein Beispiel nennen, in dem Sie eine innovative Lösung für ein Problem gefunden haben?“

👉 So kannst Du bewerten, ob der Bewerber wirklich kreativ denkt und Innovationen vorantreibt.

Konkrete Fragen führen zu besseren Entscheidungen

Allgemeine, vorhersehbare Fragen bringen keine wertvollen Erkenntnisse. Unternehmen sollten gezielt Fragen stellen, die Kompetenzen, Denkweisen und die kulturelle Passung des Kandidaten offenlegen.

Bessere Fragen folgen einer einfachen Regel: Situation – Verhalten – Learning.
Statt abstrakter Fragen sollten Unternehmen gezielt auf konkrete Erfahrungen und Handlungsmuster eingehen. So lassen sich Bewerber:innen besser einschätzen – und Top-Talente leichter gewinnen.

Welche Fragen stellst Du in Bewerbungsgesprächen? Lass es mich in den Kommentaren wissen! 🚀